Warum Singen?
Singen im Chor
Es ist schon ein tolles Gefühl, wenn langsam aus den ersten Versuchen, ein neues Stück zu singen, ein Klang entsteht, um einen herum, vielstimmig, harmonisch, lebendig, interessant, man selbst mit seiner Stimme mittendrin, Teil des Klangs: Musik.
Interessant auch, wie Rhythmus und Harmonie eigentlich funktionieren, sich von innen anfühlen, Stück für Stück sich zusammensetzen, wie Melodien sich umeinander schlingen, gegenseitig stützen, aufnehmen und weiterführen, wie 50 Menschen sehr verschiedene Dinge gemeinsam tun - und am Ende entsteht etwas: große Emotion, Musik.
Wir erleben das jede Woche in der Chorprobe: 2 Stunden Training ("Probe") unter Leitung eines professionellen Trainers ("Chorleiter"). Und gehen danach gut gelaunt in den nächsten Tag.
"Da passiert etwas mit einem, wenn man sich mit jemandem verbindet, harmoniert, die Stimmen sich ineinanderfügen. Wenn man das nicht mag, was dann?"
(Jo Lawry in: 20 Feet from Stardom, 2013)
Was für eine wunderbare Welt ...
Das Lied kennen Sie vielleicht - ein Soul-Stück von Louis Armstrong 1967, komponiert von George David Weiss, Text von Bob Thiele. "What a wonderful world" - wie der BBC schreibt: "... mitten in den Protesten und Demonstrationen der Bürgerrechtsbewegung und gegen den Vietnamkrieg. War es naiv oder eine kraftvolle Hymne für den Frieden?"
Vieleicht braucht man beides: Naivität und kraftvolle Hymnen.
Die Eppendorfer Liederfreunde jedenfalls proben daran. Wir erarbeiten uns den Chorsatz des Liedes, den Mark Hayes arrangiert hat. Auf Youtube kann man hören, wie das klingen kann - hier singen nicht wir, aber man hört, was wir anstreben, was wir dann live auf die Bühne bringen wollen.
Hierfür und für unsere anderen Projekte suchen wir auch immer nach Sängern und Sängerinnen, die uns unterstützen und im Chor mitsingen.
Interessiert Sie das? Probieren Sie es aus! Sprechen Sie uns einfach an: Eppendorfer Liederfreunde
... und: Singen dient dem Frieden, Singen ist gesund
Singen ist eine menschliche Grundfähigkeit, die es wohl nicht gäbe, wenn sie für unser Leben und unser Zusammenleben nicht wichtig wäre.
Dazu der Sozialwissenschaftler Karl Adamek in einem Interview (Auszug):
Durch Singen stärkt der Mensch sein Mitgefühl, sein Vertrauen, seine Begeisterungsfähigkeit, seine Lebensfreude, seine Widerstandskraft und seine körperlichen und geistigen Handlungskräfte.
Am wichtigsten ist aber vielleicht die Erkenntnis, dass der Mensch durch sein Singen wirkungsvoll Angst auflösen kann. Denken Sie an Kinder, die intuitiv anfangen zu singen, wenn sie in den Keller gehen, um die Angst zu vertreiben. Sie würden es nicht tun, wenn es nicht wirken würde. Angst ist ein lebenswichtiges menschliches Gefühl. Sie warnt den Menschen in einer Situation vor möglichen Gefahren. Das Problem: Angst ist zur Grundbefindlichkeit der meisten Menschen hier geworden. Angst geht an die Wurzeln des Lebens.
Deshalb sollte jeder Mensch singen, unabhängig davon, ob er es besonders kunstfertig kann.
Das Interview in ganzer Länge: Singen ist Menschenrecht
Mehr zur Arbeit von Karl Adamek: https://karladamek.de/forschung/